... Kraft- und Totemtiere...

Tiergeister zwischen den Welten im hier und dort

In der Welt unserer Ahnen nehmen Tiere schon seit Jahrtausenden eine wichtige Rolle ein. Sie werden hoch geachtet und als Lehrer, Ratgeber sowie als führer in der Anderswelt seit jeher geschätzt. Im modernen Hexentum gibt es keine Trennung zwischen Mensch, Tier und Pflanze, da davon ausgegangen wird, dass wir alle eins sind. Aus diesem Grunde betrachten wir jene Wesen als gleichwertig. Diese Einstellung erleichtert es uns die Grenzen zu anderen Welten zu überschreiten und so mit unserem Kraft- oder Totemtier Kontakt aufzunehmen.

Hierbei sollte zunächst zwischen Kraft- und Totemtieren differenziert werden:

Ein Krafttier stellt einen Lebensabschnittsgefährten dar. Es begleitet einen Menschen (oder eine Gruppe) eine Zeit lang auf seinem Pfad und verlässt ihn, sobald seine Aufgabe erfüllt ist. Die Zusammenarbeit mit einem Krafttier kann über sehr unterschiedliche Zeiträume erfolgen, welche von einem flüchtigen Kontakt über ein jahrzehntelanges Miteinander reichen. Eine Person kann auch von mehreren Krafttieren gleichzeitig begleitet werden. Krafttiere unterstützen zu meinst in konkreten Situationen oder bei zusammenhängenden Problematiken. Sie können bewusst vom Praktizierenden gerufen und u.a. um Beistand durch ihre individuellen Qualitäten gebeten werden. Auch in Visionsreisen oder der Anderswelt können sie uns begegnen. Hier können sie ebenfalls als Botentiere auftreten, welche durch ihre Symbolik auf etwas hinweisen oder Nachrichten bereithalten.

Ein Totemtier ist hingegen ein Lebensgefährte. Es war immer da und wird immer für die Seele seines Schützlings da sein. Es ist ein Lehrmeister, der einen Menschen immer begleitet, ihm im Leben beisteht und zu den Toren bzw. in der Anderswelt führen kann. Zumeist arbeitet man mit einem Totemtier an übergeordneten oder grundlegenden Thematiken, die sich nicht direkt auf eine konkrete Situation beziehen. Ein Totemtier kann für einen Menschen einen sehr hohen Stellenwert einnehmen. Die Beziehung zu einem Totemtier ist meistens wesentlich tiefgründiger und intensiver, als zu einem Krafttier. Dies liegt natürlich zum einen an dem Zeitraum der Zusammenarbeit, jedoch nicht zuletzt daran, dass ein Totemtier oftmals den Praktizierenden selbst präsentiert und eine Reflektion seines Seins bzw. seines Zielzustandes darstellt.

Welche Methoden gibt es, um mit Kraft- und Totemtieren in Verbindung zu treten?

Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie man seinem persönlichen Totemtier oder einem Krafttier begegnen kann. Es kann bereits in der Jugend ein stetiger Begleiter seines Schützlings gewesen sein, ein treuer Gefährte und Freund, der den betreffenden Menschen in die Welt hinter den Nebeln entführt oder ihn vor Unheil und Bösem bewahrt hat. Es kann dir aber auch schon in deinen Träumen begegnet sein, ein Tier, welches dich in der dortigen Welt geleitet hat und sich dir in den unterschiedlichsten Träumen offenbarte. Natürlich kann es dir auch im realen Leben über den Weg gelaufen sein, beispielsweise im Wald. Es sah dir in die Augen und du hattest das Gefühl, als könnte das Tier in deine Seele blicken, dein Wesen erfassen.
In all diesen Beispielen ergriff der Tiergeist die Initiative. Besonders Totemtiere machen dies oft, wenn ihrem Schützling Gefahr droht oder er von seinem Weg abgekommen ist, da sie von Geburt an unser Begleiter sind - auch, wenn uns dies nicht bewusst ist und manchmal auch niemals bewusst werden wird.

Im Folgenden möchte ich dir einige Möglichkeiten aufzeigen, durch welche du aktiv den Kontakt zu einem Totemtier anstreben kannst.
Manchmal offenbaren sich Totemtiere ihren Schützlingen beispielsweise in Träumen, sobald diese Spüren, dass wir Menschen auf der Suche nach ihnen sind. So ist es geschehen, dass Menschen, kurz nachdem sie begannen sich mit der Materie intensiv auseinander zusetzten, eine Schlüsselsituation erlebten, in denen sie ihrem Totemtier begegneten. Dies kann dir ebenfalls geschehen. Darum ist es ratsam Texte und Bücher über Totem- sowie Krafttiere und Schamanismus zu lesen, um Hintergrundinformationen etc. zu erhalten.
Begebe dich auch vermehrt in die freie Natur, um den Geist der Freiheit und des Lebens zu spüren. Hier kannst du den Geistern eher begegnen.
Auch durch tiefe Meditationen, Trancereisen oder Schwitzhüttenrituale kannst du dich auf die Suche nach deinem Totemtier in dir begeben. Vergiss hierbei nicht, dass dies nur eine unterstützende Maßnahme ist. Ob du ihm begegnest liegt letztendlich an ihm und an deiner Offenheit bzw. Fähigkeit es wahrzunehmen.
Solltest du ihm also noch nicht begegnen, dann sei nicht traurig, da der Zeitpunkt wahrscheinlich nicht der Rechte war. Doch sei dir sicher: irgendwann wirst du soweit sein! Auch Geduld und Ausdauer kann eine Prüfung von Seiten des Totemtieres sein. Oft müssen mehrmals solche Reisen in das Innere des menschlichen Selbst unternommen werden, bevor man ihm begegnet. Verzage also nicht, wenn es beim ersten Mal nicht klappt.

Mit Krafttieren kann man natürlich ebenfalls durch die oben beschriebenen Möglichkeiten in Kontakt treten. Diese lassen sich jedoch oftmals aktiv rufen. Hierbei solltest du die normalen „Regeln“ für Evo- bzw. Invokationen befolgen und deine bevorzugten Methoden anwenden.
Möchtest du ein Krafttier um Beistand bitten, so lerne es zunächst dadurch kennen, dass du dich mit seinem weltlichen Ebenbild auseinander setzt. In rituellen Tänzen können z.B. die Bewegungen des jeweiligen Tieres versinnbildlicht werden. Verwandle dich in das Krafttier, schließe die Augen und spüre seine Kraft. Rufe seinen Namen und lasse dich von seinem Geiste entführen. Die Invokation eines Krafttieres kann eine wunderschöne, wenn auch mitunter gefährliche Erfahrung sein. Besonders bei großen Fleischfressern sollte man vorher gut gegessen haben. ;-)

In diesem Sinne wünsche ich dir auf jeden Fall viele aufregende und vor allen Dingen lehrreiche Tänze auf dem gewundenen Weg der Tiergeister. Schließe die Augen, öffne deinen Geist, lass dich entführen und – das Grün der Bäume wird ein anderes sein.

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Mir liegt es am Herzen…

… folgende Worte loszuwerden, mit welchen ich mir vermutlich mal wieder keine Freunde machen werde:
Wölfe, Raben, Krähen und Adler sind wundervolle Tiere. Aber - es gibt noch mehr! Wirklich.
Manchmal verwundert es mich kleines unbedeutendes und niederes Wesen durchaus, wie diese vier Tiergeister es schaffen die Totemarbeit von ca. 80 % aller magisch Praktizierenden im Internet zu erledigen. Und da unterstellt man mir, ich wäre ein Workaholic! Mein tiefer Respekt vor einer solchen Leistung – trotzdem wage ich hierbei zu vermuten, dass Realität und Wunschdenken durchaus recht abweichende Tendenzen aufweisen. Vielleicht macht es in solchen Fällen Sinn sich selbst reflektieren und zu überprüfen, in wiefern persönliche Sehnsüchte die eigene Wahrnehmung trüben könnten. Und bevor nun die ganze Arbeit auf Drachen, Einhörner und dem armen Phönix geschoben wird, möchte ich es auch hier wagen vollkommen verschüchtert die Stirn zu runzeln. Aber vermutlich bin ich nur neidisch, da mir diese Ehre nicht zu Teil wird. Ausnahmen bestätigen wie üblich die Regel.

Quelle: http://www.hexenpfad.de/hexengarten/krafttieresuche.php

I can see you
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