Yin und Yang sind zwei Begriffe aus der chinesischen Philosophie, die vorallem im Daoismus große Bedeutung haben. Es hanelt sich um verschiedene Prinzipen, deren Übergänge fließend sind wie z.B.: Yang als Sonne und Yin als Schatten oder als Ebbe und Flut.
Entstehungsgeschichte
Die älteste bekannte Ausführung über Yin und Yang steht im Buch I Ging (etwa 1045-770 v.Chr.) Die Art der Weltberachtung, aus der Gleichgewichtssicht, ist dem modernen Denken fremd. Die beiden Begriffe verkörpern so wohl in zeitlicher und räumlicher Sicht das Gleichgewicht, wie in physicher und relativer Sicht.
Ba Gang - die acht Leitkriterien
Der Begriff Bagua bezeichnet acht diagnostischen Kategorien in der traditionellen chinesischen Medizin, die aus 4 gegensätzlichen Paaren bestehen und die man benutzt, um Symptome und Krankheitsbefunde einzuordnen.
Yin / Yang
Xu / Shi
Li / Biao
Han / Re
Yin und Yang sind allgemeingültige Kategorien und auf alle Phänomene anwendbar. Als Krankheitsursache wird immer ein Ungleichgewicht von Yin/Yang angesehen. Entweder es ist ein Prinzip im Körper zu stark und unterdrückt das andere, oder die Umwelteinflüsse stärken oder schwächen eines der beiden.
Xu / Shi
Xu bedeutet eine Schwäche des Körpers wie Müdigkeit, Depression, Abgeschlagenheit, verlangsamte Bewegungen, Kollapsneigung usw.
Shi hingegen steht für eine Fülle an Körperenergie, die sich wie folgt äußert: akute Schmerzen, Krämpfe, rotes Gesicht, Nervosität usw.
Li / Biao
Li bedeutet eine innere Störung der Organe mit Schmerzen in Brust, Bauch, mit Brechreiz, Durchfall, Fieber usw.
Biao ist eine äußere Störung und äußert sich in Schmerzen der Gelenke und des Kopfes. Sie ist meist von klimatischen Faktoren verursacht, wogegen Li-Störungen psychische und ernährungsbedingte Ursachen haben.
Han / Re
Han ist eine Kältestörung, die entsteht, wenn das Qi geschwächt ist. Es handelt sich vorwiegend um Erkältungskrankheiten.
Re ist eine Hitzestörung und ist durch eine Überaktivität des Qi bedingt, was alle Yin-Komponenten des Körpers schwächt.
Yin-Yang-Symbol
Europäischer Symbolis]
Schildwappen der armigeri defensores seniores, einer Weströmischen Infantrieeinheit aus der Notitia Dignitatum (4. Reihe, drittes von links). Das auf ca. 430 n. Chr. datierte Militärdokument beinhaltet die ältesten bekannten Darstellungen des Yin-und-Yang-Symbols.
In der Keltischen Kunst findet sich seit dem 3. Jh. v. Chr. eine dem späteren taoistischen Zeichen äußerlich ähnliche Symbolik in Form von zwei Blättern, die durch eine S-Linie getrennt werden. Den Mustern mangelt es jedoch am Aspekt der gegenseitigen Durchdringung und die zwei Hälften sind nicht immer in verschiedenen Farben gehalten. Ein Mosaik in einer römischen Villa in Sousse (Tunesien) zeigt die beiden Hälften des Kreises farblich unterschiedlich, allerdings fehlen auch hier die beiden kleinen Punkte gegensätzlicher Farbe.
Die früheste Abbildung des Zeichens, das heute als Taijitu oder Taiji bekannt ist, enthält die römische Notitia Dignitatum, eine spätantike Auflistung von Schildwappen der Römischen Armee, die ca. 430 n. Chr. entstand. Das Symbol einer Infanterieeinheit, der armigeri defensores seniores ("Schildträger"), entspricht graphisch bis auf die Farbwahl der dynamischen, rechtsdrehenden Version der fernöstlichen Tradition. Eine andere Abteilung aus dem Weströmischen Fußvolk, die Pseudocomitatenses Mauri Osismiaci, führte ein Wappen mit denselben Umrissen im Schild, außer, daß der Punkt in jeder Hälfte jeweils dieselbe Farbschattierung besitzt. Ein drittes Infanterieregiment, die Thebaei, besaß ein Muster, das der statischen Variante des ostasiatischen Taiji vergleichbar ist: drei konzentrische Kreise, durch einen senkrechten Strich in zwei Sphären mit gegensätzlichen und abwechselnden Farben getrennt, so daß auf jeder Seite die Farbabfolge sich in umgekehrter Ordnung zur anderen Hälfte bewegt. Die römischen Yin-und-Yang-gleichen Symbole gehen den späteren, taoistischen Varianten um mehrere Jahrhunderte voraus:
Was das erstmalige Auftreten der Ikonographie des Yin-Yang im Zeitverlauf anbelangt, so wird berichtet, daß die frühesten Darstellungen des Yin-Yang in China, zumindest solche, die auf uns gekommen sind, bis ins 11. Jh. n. Chr. zurückreichen, obgleich von diesen beiden Prinzipien bereits im 4. oder 5. Jh. v. Chr. gesprochen wurde. Mit der Notitia Dignitatum befinden wir uns dagegen im 4. oder 5. Jh. n. Chr., also in ikonographischer Hinsicht beinahe sieben Jahrhunderte früher als die ältesten Beispiele aus China.
Quelle: Wikipedia